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Schlussakkord des EU-Projekts „Smart SMEs“

Aufbau eines nachhaltigen Netzwerks für naturfaserbasierte KMU im Alpenraum

Das europäische Projekt “Smart SMEs” wurde im Mai 2021 erfolgreich beendet. Die Abschlusskonferenz fand im Mai 2021 mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Europa statt.

Gemeinsam mit Partnern aus Baden-Württemberg, Trento (Italien), Niederösterreich, Slowenien und der Schweiz verfolgte “Smart SMEs” das Ziel, die Nutzung digitaler Lösungen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU, engl. SMEs) und damit deren Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Der Fokus lag hierbei auf KMU in naturfaserbasierten Wertschöpfungsketten (z. B. Mais, Hanf oder Holz) in der Alpenmakroregion, wobei die Naturfasern sowohl aus dem Anbau von Biomasse als auch aus recycelten Rohstoffen, inklusive organischer Abfälle, stammen konnten.

Vielerorts besteht bereits ein breites Angebot für digitale Dienstleistungen – auch für KMU. Aber insbesondere kleine Unternehmen haben Schwierigkeiten, Digitalisierungspotenziale zu erkennen und zu nutzen.

Im Rahmen des Projekts wurde eine Befragung von KMU aus der Land- und Holzwirtschaft in den Partnerregionen durchgeführt. Die Mehrheit der Unternehmen gab an, entweder selten oder nie Digitalisierungswerkzeuge und -ansätze zu nutzen. Ein Drittel der Befragten wendet derartige Technologien in etwa 50 % ihrer Aktivitäten an. Nur vier von 30 KMU sind laut der Umfrage “in allen Geschäftsbereichen digitalisiert”. Nur vier Unternehmen gaben an, ihr Unternehmen besitze eine IT-Abteilung. Bei der Mehrheit der Unternehmen liegt die Digitalisierungsstrategie daher in den Händen der Geschäftsführung. Die größten Herausforderungen und Hindernisse, welche KMU an der Ausschöpfung des vollen Potenzials digitaler Lösungen hindern, sind sowohl der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, als auch fehlende finanzielle Ressourcen. Auch Schwierigkeiten bei der Organisation der Arbeitsabläufe sowie generell mangelnde Kenntnisse zu Digitalisierungstechnologien wurden als entscheidende Gründe genannt. Auf die Frage, welche Ziele die Unternehmen mit der Weiterentwicklung ihres Digitalisierungsgrades erreichen möchten, nannten sie die Gewinnung neuer Kundschaft bzw. die Erschließung neuer Märkte, die Steigerung der Produktivität und des Innovationsgrades sowie die Kosteneinsparung.

Das Projekt untersuchte auch das „Ökosystem“ des Digitalisierungswissens – Forschungseinrichtungen, Cluster, digitale Innovationshubs und andere Dienstleister in den Partnerregionen. Eine Sammlung der identifizierten Tools dieses Ökosystems für die Digitalisierung von KMU ist unter https://smartsmes.um.si/ zu finden. Darüber hinaus wurde im Projekt ein Aktionsplan (Action Plan) zur Förderung der Digitalisierung biobasierter Wertschöpfungsketten entwickelt, der als Ausgangspunkt für zukünftige Projekte zu diesem Thema dienen soll.

Die Idee einer nachhaltigen Transformation im Alpenraum im Sinne der Bioökonomie, ein Ziel des Projekts, konnte damit verbundene politische Fragen nicht außer Acht lassen. Basierend auf den Ergebnissen des Alpine Policy Forums wurden politische Handlungsfelder und Empfehlungen ausgearbeitet. Sie zielen auf die Verbesserung der Nutzung digitaler Lösungen und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU ab. Insbesondere wurde hierbei berücksichtigt, dass viele Wertschöpfungsketten aufgrund der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Wirtschaftskrise unterbrochen wurden. Folgende Handlungsfelder wurden identifiziert: die Förderung von Werkzeugen für die Digitalisierung, sowie die Anpassung der öffentlichen Förderprogramme, als auch der Aufbau eines Netzwerks für Praxisakteure/-innen.

Im Rahmen des Projekts wurde ein Konzept für ein nachhaltiges Netzwerk zum interregionalen Erfahrungsaustausch und zur Zusammenarbeit erarbeitet. Das Konzept berücksichtigt die Interessen und Bedürfnisse der Expertinnen und Experten der Bioökonomie und der digitalen Transformation im Alpenraum. Dieses soll nun – über die Projektlaufzeit hinaus – weiterentwickelt werden. Interessierte Stakeholder können sich für weitere Informationen an Frau Simone Hagenauer wenden (S.Hagenauer(at)ecoplus.at, ecoplus. Die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich).

Hintergrund

Das Projekt “Smart SMEs” lief von August 2019 bis Mai 2021 (22 Monate) mit einem Budget von 309.833,33 Euro, kofinanziert durch das Europäische Parlament über den Alpine Region Preparatory Action Fund (ARPAF).

Das Konsortium umfasste 7 Partner aus 5 Alpenländern/-regionen:

  • Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB, Leadpartner);

  • Autonome Provinz Trient (Italien);

  • Hub Innovazione Trentino - Fondazione (Italien);

  • ecoplus. Die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich;

  • Fakultät für Elektrotechnik und Informatik der Universität von Maribor (Slowenien);

  • Poly4EmI - Anteja ECG (Slowenien);

  • BIOPRO Baden-Württemberg GmbH (Deutschland).

Seiten-Adresse: https://www.biooekonomie-bw.de/fachbeitrag/pm/aufbau-eines-nachhaltigen-netzwerks-fuer-naturfaserbasierte-kmus-im-alpenraum