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Beispielregionen der industriellen Bioökonomie
Die Reduktion des Einsatzes fossiler Rohstoffe in der Industrie ist ein zentraler Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zeigt in einer neu veröffentlichten Karte Beispielregionen für die industrielle Bioökonomie auf. Die Region Bodensee-Oberschwaben ist mit dabei.
„Nachhaltigkeit spielt in der Wirtschaft eine immer größere Rolle, für Betriebe jeder Größe und aus allen Branchen“, so der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK), Dr. Sönke Voss. „Der Einsatz nichtfossiler Rohstoffe in Produkten und Produktionsverfahren ist gerade für einen industriestarken Hightech-Standort wie die Region Bodensee-Oberschwaben ein zentrales Zukunfts- und Wachstumsfeld. Laut einer von der EU-Kommission herausgegebenen Studie wird in der Bioökonomie bis 2050 ein Umsatzanstieg auf weltweit etwa 22 bis 23 Billionen Euro erwartet, gegenüber rund 14 Billionen Euro heute“, ergänzt Voss.
Die Umstellung auf neue Rohstoffe und Produktionsverfahren ist jedoch mit hohem Aufwand und hohen Kosten verbunden, zudem müssen viele der erforderlichen Wertschöpfungsketten erst noch aufgebaut werden. Aus diesem Grund unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit einer Übersichtskarte, auf der die in diesem Feld bereits aktiven Beispielregionen vermerkt sind, die Vernetzung zwischen den Regionen und Akteuren. Laut Darstellung in der Karte des Ministeriums haben sich in der baden-württembergischen Bodenseeregion bereits mehrere Keimzellen für bioökonomisches Ressourcenmanagement etabliert.
Dies ist laut Mitteilung der IHK neben dem hohen Engagement vieler innovativer Unternehmen auch auf die in enger Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und weiteren Akteuren festgelegte regionale Entwicklungsstrategie zurückzuführen. In dieser Zukunftsstrategie für die baden-württembergische Bodenseeregion wurde die industrielle Bioökonomie als ein Themenschwerpunkt verankert. In Zusammenarbeit mit der Landesgesellschaft BIOPRO GmbH wird seitdem der Aufbau von Kooperationen zwischen Unternehmen und regionalen Hochschulen vorangetrieben. Auch das Karlsruher Institut für Technologie und die Universität Hohenheim sind mit involviert.
So sollen vermehrt Reststoffe und Nebenströme genutzt werden, die zum Beispiel vor Ort in der Industrie anfallen und im Sinne der Kreislaufwirtschaft erneut eingesetzt werden können. Interessant sind diese Ansätze beispielsweise für Unternehmen aus der Kunststoffherstellung und -verarbeitung, für Verpackungsproduzenten, Bau- und Dämmstoffhersteller, für die Textilindustrie und weitere Wirtschaftssektoren.
Industrielle Bioökonomie
Der Begriff „industrielle Bioökonomie“ meint eine wichtige Strategie zur Zielerreichung der Treibhausgasneutralität. Sie setzt darauf, fossile durch biobasierte, nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und die Resilienz von Lieferketten zukünftig zu stärken.