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Erfolgreiches Abwasserkolloquium zu PFAS im Brennpunkt
Am vergangenen Montag fand zum 22. Mal das Abwasserkolloquium statt. In diesem Jahr lag der Fokus des Kolloquiums auf der Entfernung von PFAS und Spurenstoffen im Wasser.
Das erklärte Ziel des jährlich stattfindenden Kolloquiums war und ist der intensive Dialog zwischen Forschung und kommunaler aber auch industrieller Praxis, um Zukunftsperspektiven zu diskutieren und wissenschaftliche Erkenntnisse schnell und effektiv in die Praxis umzusetzen.
Und Diskussionsbedarf gab es reichlich. Anregende Gespräche und Diskussionen gingen manchmal bis weit in die Pausenzeiten. Die jeweils 30-minütigen Vorträge griffen ineinander und alle Referenten beteiligten sich auch über ihren Vortrag hinaus aktiv an den direkten Fragen und Problemstellungen der Teilnehmenden. Eine Führung und Thementische rundeten das Programm ab und boten viel Raum für einen Austausch und den Aufbau von Netzwerken.
Durch den Tag führte und moderierte Dr.-Ing. Ursula Schließmann, Koordinatorin Geschäftsfeld Umwelt und Klimaschutz. Nach der Begrüßung durch Institutsleiter Dr. Markus Wolperdinger gab Dr. Ursula Maier vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg einen umfassenden und sehr lehrreichen Einblick in die europäische Null-Schadstoff-Strategie im Zusammenhang mit Spurenstoffen und die sich entwickelnde Regelungslandschaft. Dr.-Ing. Thomas Hillenbrand vom Fraunhofer ISI versorgte die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit wertvollem Hintergrundwissen zur Spurenstoffstrategie des Bundes.
Die Referenten Dr. Benjamin Wriedt und Dr. Jakob Barz stellten aktuelle Forschungen vor, um PFAS und Spurenstoffe erfolgreich aus Abwasser zu entfernen – einmal mit Photokatalyse und einmal mit Plasmatechnologie. Beide Ansätze konnten dann im Technikum bzw. Labor besichtigt werden. Im Tandem präsentierten Dr. Thomas Hahn und Diego Eufracio Lucio die biobasierte Aufreinigung komplexer Abwässer mit Laccase und Chitosan.
An drei Thementischen konnten anschließend die Fragen und Gespräche intensiviert werden. Das Leistungszentrum Mass Personalization, in dem das Fraunhofer IGB Partner ist, steuerte einen Kreativstand bei, an dem persönliche Forschungsideen zum Themenbereich Abwasser und Spurenstoffe auf Donuts designt werden konnten.
Schließmann zog am Ende der Veranstaltung folgendes Fazit: »Auch wenn die vorgestellten Technologien zum Teil noch wissenschaftlich im Labormaßstab sind, können wir sie am Fraunhofer IGB mit erfahrenen Wissenschaftlern zügig in Pilotanlagen verwirklichen.«
Wir freuen uns jetzt schon auf das Abwasserkolloquium im kommenden Jahr, welches aller Voraussicht nach am 10. Oktober 2024 stattfinden wird.