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Industrielle Bioökonomie in der Region
Im September tauschten sich Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und Entwicklung zusammen mit der Landesgesellschaft BIOPRO Baden-Württemberg bei der IHK Bodensee-Oberschwaben über die Weiterentwicklung der industriellen Bioökonomie in der Region aus. Das Treffen bildete den Auftakt zur Vernetzung und Zusammenarbeit für interessierte Unternehmen in der Region.
Die Bekämpfung des Klimawandels erfordert eine moderne, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaft, um bis 2045 eine Treibhausgasneutralität ohne Wohlstandsverluste zu erreichen. Einen Lösungsansatz für eine Vielzahl von aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für Unternehmen stellt dabei die industrielle Bioökonomie und, damit verbunden, die biologische Transformation der Wirtschaft dar.
„Mit der Bioökonomie können wir die Stärken unserer Wirtschaft bei Produktions- und Nachhaltigkeitstechnologien nutzen, um neue Liefer- und Wertschöpfungsketten aufzubauen“, so Dr. Sönke Voss, Bereichsleiter IT, Innovation und Technologie der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK). So können neuartige, integrierte Produktionskonzepte in allen Wirtschaftszweigen zukünftig zu einem Wettbewerbsvorteil führen.
Prof. Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der Landesgesellschaft BIOPRO Baden-Württemberg, erläuterte in seinem Vortrag den Teilnehmenden die Zusammenhänge der einzelnen Wertschöpfungsketten sowie Ansätze auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. „Insbesondere Branchen wie die Textilwirtschaft, Maschinenbau, Automotive, Pharma-, Kunststoff-, Verpackungs-, Lebensmittel- sowie Baustoffindustrie werden von diesem Transformationsprozess betroffen sein, sowie die gesamten ihnen vor- und nachgelagerten Lieferketten“, so Prof. Dr. Kindervater. „Eine große Herausforderung und gleichzeitig eine gewaltige Chance für die baden-württembergische Wirtschaft.“
Die Unternehmen carbonauten GmbH und die Novis GmbH stellten den Teilnehmenden Praxisbeispiele der industriellen Bioökonomie vor: Die carbonauten GmbH stellt Materialien für die Kunststoff-, Bauindustrie und Landwirtschaft sowie erneuerbare Energie aus holzigen Reststoffen her, die CO2 binden, den Ausstoß von Treibhausgasen verhindern und dabei fossile Rohstoffe ersetzen. Die Novis GmbH generiert Mehrwert aus Reststoffen unterschiedlichster Art durch sogenanntes „smart upgrading and recycling“. Schwerpunkt sind Biogasanlagen mit schwer vergärbaren Substraten, zum Beispiel zur nachgelagerten Herstellung von Faserverbundwerkstoffen.