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Innovationscampus Nachhaltigkeit im Landeshaushalt enthalten
Baden-württembergischer Landtag sieht im Haushalt 2023/2024 eine Finanzierung des gemeinsamen Projekts „Transformationen für Stadtregionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Wohlergehen“ der Universität Freiburg und des Karlsruher Institut für Technologie vor.
Die Universität Freiburg entwickelt in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und weiteren Partnern einen Innovationscampus Nachhaltigkeit. Der baden-württembergische Landtag hat in seiner Sitzung am 21. Dezember 2022 den Haushalt für die Jahre 2023 und 2024 beschlossen, der für das Projekt mit dem Leitthema „Transformationen für Stadtregionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Wohlergehen“ eine erste Finanzierung in Höhe von einer Million Euro im Jahr 2024 vorsieht.
Der Innovationscampus Nachhaltigkeit soll inter- und transdisziplinäre Nachhaltigkeitsvorhaben weiter strukturell an der Universität Freiburg und dem KIT verankern. Unter einem Dach werden Grundlagenforschung, anwendungsorientierte Forschung und Transfer zu Nachhaltigkeitsthemen gebündelt. „Die Förderung des Innovationscampus Nachhaltigkeit wird die gemeinsame Profilierung und Vernetzung starker Partner*innen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in den Stadtregionen Freiburg, Karlsruhe und ganz Südwestdeutschland beschleunigen und damit einen international sichtbaren Ort der lösungsorientierten Nachhaltigkeitsforschung schaffen“, erklärt Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Freiburg. „Dabei ist wichtig, Innovationen gemeinsam zu entwickeln sowie die gesellschaftlichen Erwartungen und wirtschaftlichen Implikationen von Beginn an einzubeziehen. Nur so können sozial und wirtschaftlich robust klima- und ressourcenschonende Produkte, Prozesse und Dienstleistungen entstehen, die wir in Deutschland und weltweit so dringend benötigen und für deren Erarbeitung die Universität Freiburg bereits einen Namen hat.“
„Um Herausforderungen wie die Klimakrise, Pandemien und ihre Folgen, wirtschaftliche und politische Veränderungen oder Einschränkungen bei der Verfügbarkeit wichtiger Rohstoffe bewältigen zu können, brauchen wir schnelle Handlungsfähigkeit und Bereitschaft zu tiefgreifenden Veränderungen“, sagt der Präsident des KIT, Prof. Dr. Holger Hanselka. „Dies ist nur möglich, wenn Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Innovationen Hand in Hand mit der Gesellschaft entwickeln. Am KIT setzen wir auf eine Nachhaltigkeitsforschung, die nahezu alle wissenschaftlichen Disziplinen zusammenführt. Im Innovationscampus Nachhaltigkeit können wir sie gemeinsam mit unseren Partnern vorantreiben, um das Wohlergehen unserer Gesellschaft und unseres Lebensraums langfristig zu sichern.“
Deutliche Sichtbarkeit durch übergreifende institutionelle Struktur
„Trotz vieler bereits länger existierender Forschungsprojekte und Lehrangebote zum Thema Nachhaltigkeit an der Universität Freiburg fehlte bislang eine übergreifende institutionelle Struktur, die den Nachhaltigkeitsprojekten einen inhaltlichen Rahmen gibt und die Sichtbarkeit von Forschung und Lehre mit Bezug zur Nachhaltigkeit dauerhaft gewährleistet und stärkt“, sagt Prof. Dr. Daniela Kleinschmit, Prorektorin für Internationalisierung und Nachhaltigkeit der Universität Freiburg. Nun können Forschende systemisch vernetzte Lösungen für die dringendsten Herausforderungen der Nachhaltigkeit erarbeiten – für Klimaschutz, Energieversorgung, nachhaltige Wertschöpfungsketten für natürliche Ressourcen und für die Sicherstellung des gesellschaftlichen Wohlergehens. „Der Innovationscampus hat das große Potenzial, Methodenkompetenz und Erfahrungen auf dem Gebiet Nachhaltigkeit zusammenzuführen und so die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft zielgerichtet und effizient zu gestalten“, sagt Prof. Dr. Thomas Hirth, Vizepräsident für Transfer und Internationales des KIT. „Das entspricht unserem erklärten Ziel, sowohl Nachhaltigkeitsprobleme zu identifizieren und Optionen zu deren Lösung zu erarbeiten, als auch nachhaltigkeitsbezogenes Wissen zu vermitteln.“
In den ersten beiden Jahren ist eine Aufbauphase mit starkem Fokus auf Strukturbildung und Pilotprojekten geplant, die die Grundlage für eine dauerhafte Implementierung bilden. Für diese erste Phase sieht der baden-württembergischer Landtag im Haushalt 2023/2024 für den Innovationscampus Nachhaltigkeit im Jahr 2024 eine Million Euro vor.
Transformationen für Stadtregionen der Zukunft
Im Innovationscampus Nachhaltigkeit werden Wissenschaftler*innen unter dem Leitthema „Transformationen für Stadtregionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Wohlergehen“ Projekte entwickeln, die auf Klimaschutz und Klimaanpassung, Ressourceneffizienz, insbesondere im Bereich Rohstoffe und Energie, sowie auf das gesellschaftliche Wohlergehen ausgerichtet sind. Projektthemen, die im Rahmen des Innovationscampus Nachhaltigkeit bearbeitet werden, untersuchen zum Beispiel wie Stadt-Regionen durch Innovationen in Technik, Unternehmenspraxis, Politikgestaltung und Konsumverhalten eine ressourceneffiziente, klimaneutrale, wirtschaftlich-rentable und gesunde Ernährung unterstützen können. Ein anderes Beispiel ist die Förderung der öffentlichen Gesundheit durch gezielte Prävention mithilfe neu entwickelter diagnostischer Methoden, eines Partnernetzwerks innerhalb des Innovationscampus und einer digitalen Plattform. Die Kriterien und Prozesse für die Auswahl der Pilotprojekte werden im Jahr 2023 entwickelt.
Partnernetzwerke innerhalb des Innovationscampus Nachhaltigkeit
Die Universität Freiburg und das KIT bieten die Möglichkeit, auf Grundlagenforschung in den Ingenieur-, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften aufbauend wissensbasierte Transformationen anzustoßen. Zu den Partnern gehören das Universitätsklinikum Freiburg, welches auf umfassende Weise die Gesundheitsangebote einer Großregion koordiniert und entwickelt. Mit den Fraunhofer-Instituten in Freiburg sind weitere Forschungsinstitutionen mit starkem Anwendungs- und Transferfokus eng eingebunden. Darüber hinaus ermöglicht die lange Partnerschaft im Rahmen von Eucor – The European Campus die Einbindung von Wissenschaftler*innen der Partneruniversitäten in Frankreich und der Schweiz. Neben der Stadt Freiburg werden auch Unternehmen verschiedener Größe, insbesondere Pionierunternehmen im Bereich Nachhaltigkeit, sowie Innovationsförderer der Regionen und einschlägige zivilgesellschaftliche Organisationen von Beginn an in die Entwicklung von Forschungsthemen einbezogen. Die Vernetzung mit den Partnern ist der kommende Schritt im Innovationscampus Nachhaltigkeit.
Über die Förderung „Innovationscampus“
Mit der Fördermaßnahme Innovationscampus unterstützt das Land Baden-Württemberg die enge und ergebnisorientierte Zusammenarbeit seiner zentralen Stärken: seiner Wissenschaft und seiner Wirtschaft. Auf dem Innovationscampus treffen sich Grundlagen- und angewandte Wissenschaft, außeruniversitäre Forschung und Hochschulen. So entstehen in den Leuchtturmbereichen, in denen Baden-Württemberg schon heute stark ist, eine kritische Masse und eine Dichte, die besonders geeignet sind, neue Ideen hervorzubringen und internationale Sichtbarkeit zu erreichen. In Form von Innovationsökosystemen werden dabei die regionalen Stärken der jeweiligen Hochschulen, Forschungseinrichtungen, der Wirtschaft und Zivilgesellschaft mit einem Mehrwert für das ganze Land vernetzt.
Faktenübersicht:
- Universität Freiburg und Karlsruher Institut für Technologie planenden Innovationscampus Nachhaltigkeit „Transformationen für Stadtregionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Wohlergehen“.
- In den ersten beiden Jahren ist eine Aufbauphase mit starkem Fokus auf Strukturbildung und Pilotprojekten geplant, die die Grundlage für eine dauerhafte Implementierung bilden. Für diese erste Phase sieht der baden-württembergischer Landtag im Haushalt 2023/2024 für den Innovationscampus Nachhaltigkeit im Jahr 2024 eine Million Euro vor.
- Die Vernetzung mit den Partnern ist der kommende Schritt im Innovationscampus Nachhaltigkeit. In den Innovationscampus Nachhaltigkeit sind folgende Partner involviert beziehungsweise sollen eingebunden werden: Universitätsklinikum Freiburg, Stadt Freiburg, Fraunhofer-Institute in Freiburg, Partneruniversitäten in Frankreich und Schweiz im Rahmen von Eucor – The European Campus, Unternehmen sowie Innovationsförderer der Regionen und einschlägige zivilgesellschaftliche Organisationen.