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Mit MP Kretschmann & Ministerin Olschowski: Universität Hohenheim zeigt Wege in eine nachhaltigere Welt
Vor allem die Forschung zu Artenschutz als auch die Pionierarbeit im Bereich künstliche Intelligenz und digitale Transformation haben es Ministerpräsident Winfried Kretschmann und seiner Wissenschaftsministerin Petra Olschowski angetan. Zwei Stunden lang tauschten sich beide Mitglieder der Landesregierung mit Wissenschaftler:innen der Universität Hohenheim in Stuttgart aus. Die Science-Tour fand statt im Phytotechnikum, dem künftig größten deutschen HighTech-Forschungsgewächshaus.
„Mit der Universität Hohenheim haben wir eine der absoluten Top-Agraruniversitäten in Baden-Württemberg“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Mich beeindruckt hier besonders die hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit etwa mit den Wirtschaftswissenschaften. Lehre und Forschung widmen sich zusammen mit Klima- und Ernährungsfragen, Fragen zur nachhaltigen Landwirtschaft und Projekten mit dem Einsatz neuester Technologien, Robotern und Künstlicher Intelligenz, den absoluten Zukunftsthemen.“
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski sagte: „Bei der Forschung und Lehre zur Digitalen Transformation der Landwirtschaft ist Hohenheim national und international an der Spitze. KI wird zukünftig eine zentrale Rolle spielen, um begrenzte Ressourcen möglichst effizient einzusetzen – nicht nur in der Agrarwirtschaft. Die dafür zukünftig notwendigen Kompetenzen können Vordenker von morgen schon heute in Hohenheim erwerben.“
Kompetenzzentrum für Biodiversität und integrative Taxonomie
„Ich bin immer wieder gerne an meiner alten Alma Mater, um aktuelle Ansätze und Forschungsprojekte kennenzulernen“, betonte Winfried Kretschmann. „Dabei ist mir im Speziellen die Zusammenarbeit der Universität Hohenheim mit dem Staatlichen Naturkundemuseum Stuttgart im Bereich der Taxonomie im gemeinsamen Kompetenzzentrum für Biodiversität und integrative Taxonomie ein ganz besonderes Anliegen.“ So können wirkungsvolle Wege gegen das Artensterben gefunden werden.
Um das notwendige Wissen zur Kompetenzvermittlung und Lösungsangebote für den Schutz bedrohter Arten aufzubauen, hatte das Land Baden-Württemberg die „Landeskompetenzinitiative Integrative Taxonomie“ gestartet. Dessen Herzstück – das „Kompetenzzentrum Biodiversität und integrative Taxonomie“ (KomBioTa) – ist an der Universität Hohenheim angesiedelt.
Gemeinsam mit Universität und dem Naturkundemuseum Stuttgart vermittelt das Kompetenzzentrum nun schon seit mehreren Jahren die notwendige Expertise. Dabei entwickelt das Kompetenzzentrum auch die Methodik zur Artenbestimmung weiter, indem sie klassische Artenbeschreibungen mit modernen Methoden der morphologischen Forschung, Molekulargenetik und Bioinformatik zusammenführt.
Dabei trifft es auf ein perfektes wissenschaftliches Umfeld: Neben Grundlagenforschung engagieren sich eine Vielzahl von Forschungsprojekten darin, Landwirtschaft und Nachhaltigkeit noch stärker miteinander zu versöhnen – z.B. mit Einsatz von Künstlicher Intelligenz, Agrar-Robotik und dem generellen Verzicht auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz.
„Mit den heute im Mittelpunkt stehenden Themen Biodiversität und Bioökonomie hat die Universität Hohenheim uns einen Einblick in die tägliche Arbeit ihrer Studierenden, Lehrenden und Forschenden gewährt. Es geht um die Arbeit an den größten Herausforderungen unserer Zeit: Bekämpfung der Klimakrise, Artenschutz, nachhaltiges Handeln von Wirtschaft und Gesellschaft“, sagte Ministerin Petra Olschowski. „Damit ist die Universität der ihr bei der Gründung 1818 zugeschriebenen Rolle treu geblieben: Sie arbeitet mit Kreativität und Innovationskraft an der Erhaltung unserer Lebensgrundlagen. Dabei müssen und werden wir sie weiter bestmöglich unterstützen.“
Schwerpunkt „Digitale Transformation“ nutzt Landesprogramme als Steilvorlagen
Überzeugt davon, dass die Digitalisierung auch als sehr mächtiges Werkzeug für mehr Nachhaltigkeit genutzt werden kann, engagiert sich die Universität Hohenheim besonders beim Thema Digitale Transformation in der Forschung und in ihrem Lehrangebot. In diesem Zusammenhang richtete Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert einen besonderen Dank an Wissenschaftsministerin Petra Olschowski für wertvolle Hilfestellungen des Landes.
So habe die Universität Hohenheim Landesinitiativen wie das Förderprogramm „Künstliche Intelligenz Baden Württemberg“ erfolgreich dafür genutzt, eine eigene Junior-Professur „KI in der Agrartechnik“ aufzubauen, die die Pionierarbeit im Rahmen der Landwirtschaft 4.0 vorantreibe.
Weitere Programme wie die Bund-Länder-Initiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulausbildung“ hätten die Universität Hohenheim ebenfalls bereichert. Dank diesem Programm sei es gelungen, in allen Studiengängen Angebote zur digitalen Kompetenzvermittlung einzubauen, um künftige KI-Fachkräfte für Wirtschaft und Gesellschaft auszubilden.
Speziell an Studierende der Wirtschaftswissenschaften richte sich das Verbundprojekt „AI for Business | Business for AI“. Dank der Finanzierung von Bund und Land unterstütze es den Aufbau von KI-Kompetenzen künftiger Fach- und Führungskräfte in der Wirtschaft. Dazu passe auch der neue Studiengang „Digital Business Management“, der in diesem Semester mit großer Nachfrage startete.
Konkrete Visionen für eine nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft
Ein ganzheitliches Konzept für den Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Klimaschutz beleuchtete die Universität Hohenheim anhand ihres Schwerpunktthemas „Bioökonomie“.
Ziel der Bioökonomie ist es, aus natürlichen Pflanzen- und Tierprodukten, Abfallstoffen und Mikroorganismen neue Produkte zu produzieren. Dazu präsentierten Wissenschaftler:innen Projekte zur energie- und ressourcenschonende Nahrungsmittelproduktion aus dem 3-D-Drucker, zur Produktion klimaneutraler Verpackungen auf Basis von Proteinen und Eierschalen oder zur Herstellung von Kunststoffen aus landwirtschaftlichen Reststoffen in dezentralen Bioraffinerien.
Dass dabei auch der Transfer in die Praxis eine wichtige Rolle spielt, beleuchtete die Universität Hohenheim an einem Musterkoffer mit weiteren biobasierten Materialien, die von studentischen StartUps im Rahmen des Landesprogramms „BioPartnerBW“ entwickelt und gefördert wurden.
Zum Engagement für eine nachhaltigere Welt gehört auch die Politik-Beratung. So engagieren sich Hohenheimer Professor:innen unter anderem als Vorsitzende und Mitglieder des „Beirat Nachhaltige Bioökonomie der Landesregierung“ und des „Bioökonomierat“ der Bundesregierung. Um die Vision einer europäischen Bioökonomie Wirklichkeit werden zu lassen, gründete die Universität Hohenheim zusammen mit fünf weiteren europäischen Universitäten die „European Bioeconomy University“ als Think-Tank für gemeinsame Forschung und Kooperation in der Ausbildung zukünftiger Fach- und Führungskräfte.