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Neues Informationsangebot zur Bioökonomie-Strategie des Landes auf biooekonomie.baden-wuerttemberg.de
Landwirtschaftsminister Peter Hauk MdL: „Mit der Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie setzt Baden-Württemberg als Leitregion in diesem Zukunftsfeld Maßstäbe“. Umweltministerin Thekla Walker MdL: „Als ein hochentwickeltes Industrie- und Technologieland wollen wir zeigen, dass Klimaschutz und eine erfolgreiche Wirtschaft zusammengehören“. Neues Informationsangebot zur Bioökonomie-Strategie des Landes auf biooekonomie.baden-wuerttemberg.de
„Wir möchten, dass sich noch mehr Akteure in unserer Leitregion Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg engagieren. Um dazu den Informations- und Beratungsbedarf bei Unternehmen aber auch in der Bevölkerung zu decken, haben das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft eine gemeinsame Informationsplattform etabliert, die die vorhandenen Angebote bündelt und die Zusammenarbeit fördert“, sagten Umweltministerin Thekla Walker MdL und Landwirtschaftsminister Peter Hauk MdL am Mittwoch (22.9.) in Stuttgart anlässlich der Veröffentlichung.
Mit der Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg treibt das Land die Entwicklung nachhaltiger und zukunftsfähiger Wirtschaftsformen unter Nutzung von biologischen Ressourcen, biologischen Verfahren und biologischem Wissen voran. Denn die Natur bietet uns viele Lösungen, wie wir in Zukunft klimafreundlich und ressourcenschonend wirtschaften können. Die Ministerien für Landwirtschaft und Umwelt haben dazu jeweils verschiedene Förderprogramme und Maßnahmen auf den Weg gebracht. Die neue ressortübergreifende Informationsplattform gibt einen Überblick über die vielfältigen Ansätze der Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg und zukünftig auch über die Ergebnisse aus den bereits geförderten Projekten. Damit wird eine breite Nutzung der Resultate ermöglicht.
„Unsere Förderprogramme ermöglichen es Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen eigene Schwerpunkte zu setzen, um die aktuellen Herausforderungen im Bereich Klimaschutz und Rohstoffwende pro aktiv anzugehen“, betonte Hauk. Umweltministerin Walker: „Wir wollen Anreize für Unternehmen und Kommunen setzen, damit die Chancen einer biobasierten und kreislauforientierten Lebens- und Wirtschaftsweise genutzt werden.“ Die Angebote zur Entwicklung einer kreislauforientierten Bioökonomie werden während der Umsetzung stetig durch weitere zielgruppengerechte Maßnahmen erweitert. „Diese werden im Dialog mit den berührten Akteuren sowie unseren Bioökonomiebeirätinnen und –beiräten gemeinsam gestaltet und mit Leben gefüllt“, betonten beide Minister.
Hintergrundinformationen
Mit der bereits im Jahr 2019 beschlossenen, ressortübergreifenden Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg (LSNB) wird angestrebt, Baden-Württemberg zu einer Leitregion für biobasiertes, kreislauforientiertes Wirtschaften zu entwickeln.
Die sichere Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit gesunden Lebensmitteln, die gleichzeitige Erschließung erneuerbarer und recycelbarer Rohstoffquellen zur stofflichen und energetischen Nutzung und der notwendige Schutz der Primärressourcen Wasser, Luft und Boden sowie der Biodiversität erfordern innovative Ansätze, die die Gesamtprozesse betrachten. Angesichts dieser Herausforderungen ist ein ökonomisches Denken und Handeln gefordert, welches eine regenerative Ausrichtung fördert und eine zirkuläre Wirtschaft nach dem Vorbild der Natur ermöglicht. Die wissensbasierte Bioökonomie bietet Lösungsansätze für diese Herausforderungen und kann gleichzeitig die internationale Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs als Wirtschaftsstandort stärken. Um zu erreichen, dass diese Ansätze zukünftig konsequenter genutzt und ausgebaut werden, spielen Information und Dialog sowie Qualifizierung und Weiterbildung eine wichtige Rolle im Rahmen der Handlungsfelder der Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie.
Agrar-, Forst- und Ernährungssysteme der Zukunft
Im Bereich der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft werden durch die Einbeziehung moderner Schlüsseltechnologien bislang unzureichend genutzte Seitenströme einer höheren Wertschöpfung zugeführt. Zudem wird an neuen Lösungsansätzen für die Primärproduktion gearbeitet, die eine nachhaltige, regionale Rohstoffversorgung sicherstellen – dies kann bedeuten, dass neue klima-angepasste Sorten eingeführt und neue Methoden im Pflanzenschutz angewandt werden. Damit werden neue resiliente Anbausysteme und Verwertungspfade etabliert, die zu zukunftsfähigen Arbeitsplätzen im ländlichen Raum führen. Neue biobasierte Materialien kommen zudem bei hochwertigen Anwendungen zum Einsatz, zum Beispiel im Leichtbau, oder ersetzen problematische Stoffe. Durch moderne Produktions- und Konversionsverfahren und eine konsequente Nährstoffrückführung trägt die Bioökonomie zum Schutz der natürlichen Ressourcen, der Biodiversität und des Klimas bei.
Bioökonomie als Beitrag zum Klimaschutz und effizienter Rohstoffversorgung
Eines der wichtigsten Themen ist für das Umweltministerium die Weiterentwicklung von CO2-Recycling-Prozessen und -Technologien nach dem Vorbild der Natur. Dabei werden unter anderem biotechnische Verfahren genutzt, um Kohlenstoff aus der Luft oder konzentriert aus Abgas zu gewinnen und als Rohstoff der Wirtschaft wieder verfügbar zu machen. Eine weitere Priorität der kommenden Zeit hat der Ausbau des „urban mining“ – also der Gewinnung von sekundären Rohstoffen wie zum Beispiel. Metallen oder Nährstoffen, die in Abfällen und Abwasser der Ballungsräume stecken und bisher oft vernachlässigt werden.