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Verantwortung übernehmen zum Schutz der Biodiversität
Auf der UN-Biodiversitätskonferenz (COP 15), die noch bis zum 17. Dezember 2022 im kanadischen Montreal stattfindet, wurde der Start der weltweiten Initiative „Nature Positive Universities“ bekanntgegeben. Die Universität Konstanz hat sich als eine von mehr als hundert Hochschulen aus allen fünf Kontinenten der Initiative angeschlossen. Gemeinsames Ziel ist, sich mit den eigenen Auswirkungen des Hochschulbetriebs auf die Natur auseinanderzusetzen und wirkungsvolle Maßnahmen zu bestimmen und umzusetzen, um den Verlust von Biodiversität aufzuhalten und rückgängig zu machen. Dabei soll das internationale Netzwerk Best-Practice-Beispiele aufzeigen sowie den Erfahrungsaustausch und gemeinsame Projekte fördern, um der Verantwortung zum Schutz der Biodiversität auf lokaler, regionaler und globaler Ebene Nachdruck zu verleihen.
Die Verpflichtung der Universität Konstanz umfasst vier Kernelemente: 1. Bewertung der eigenen Ausgangssituation; 2. Festlegung messbarer Ziele für die Förderung der Biodiversität; 3. Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt sowie 4. transparente jährliche Berichterstattung. Dazu sollen die beteiligten Universitäten auch als Multiplikatoren für aktives Engagement zur Befähigung anderer Menschen oder Einrichtungen dienen, das Gleiche zu tun. Die Universität Konstanz beabsichtigt darüber hinaus, in ihrem Struktur- und Entwicklungsplan, der derzeit ausgearbeitet wird, ein Bekenntnis zur Förderung von Biodiversität fest zu verankern.
An der Universität Konstanz soll die Initiative, die von der Universität Oxford und dem UN-Umweltprogramm (UNEP) ausgeht, zum einen im Zeichen der Förderung von Biodiversität auf dem Campus und in dessen Umfeld stehen. Zum anderen soll die Forschung ihren Beitrag leisten, der in einer breiten Expertise auf dem Gebiet der Biodiversitätsforschung besteht. „Wir sind hier mit unseren ExpertInnen für terrestrische, Süßwasser- und marine Ökosysteme sowie für Mikroorganismen, Pflanzen und Tiere sehr gut aufgestellt“, sagt Mark van Kleunen, Professor für Ökologie und Koordinator der Initiative „Nature Positive Universities“ an der Universität Konstanz. Unter anderem beschäftigen sich Arbeitsgruppen im Fachbereich Biologie intensiv mit Themen wie der Korallenbleiche, der Resilienz von Seen-Ökosystemen und der Verbreitung von Neophyten.
Was die Maßnahmen auf dem Campus betrifft, werden für neu in Anspruch genommene Flächen umfassende Kompensationsmaßnahmen im regionalen Umfeld der Universität durchgeführt - zum Beispiel durch die Umwandlung, d. h. Aufwertung, von bisher extensiv genutzten in naturnahe Flächen. Außerdem soll es unter anderem einen Bepflanzungsplan für den Campus geben, der sich auf die Biodiversität einheimischer Pflanzen konzentriert. Als weitere Maßnahme ist die Vermittlung von Kenntnissen zur Biodiversität anhand von Lehrveranstaltungen und Information zu entsprechenden universitären Aktionen vorgesehen. Beispielsweise wird der universitätseigene Botanische Garten seinen Beitrag zum Erhalt lokal gefährdeter Pflanzen erweitern.
„Wir haben bereits zusammengetragen, was die Universität aktuell zur Biodiversitätsförderung unternimmt, welche Mitarbeitenden in Lehre, Forschung und Verwaltung aktiv werden können und welche Maßnahmen wir ergreifen wollen“, so Hilmar Hofmann, Leiter der Stabsstelle Nachhaltigkeit an der Universität Konstanz.
Personen, die die Aktivitäten an und im Umfeld der Universität Konstanz unterstützen wollen, können sich unter mark.vankleunen@uni-konstanz.de melden. Im Speziellen ist es engagierten Studierenden möglich, als Netzwerk-BotschafterInnen zu fungieren und sich mit anderen Initiativen weltweit zu vernetzen, sich fortzubilden oder eigene Maßnahmen und Projekte an der Universität Konstanz zu initiieren.