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Vierter Aufruf für das Förderprogramm Bioökonomie gestartet
Der vierte Förderaufruf für das Förderprogramm Bioökonomie im Ländlichen Raum ist gestartet. Es werden dabei bis zu 35 Millionen Euro in die Bioökonomie investiert, um die heimische Wirtschaft krisenfest zu machen und Baden-Württemberg als Leitregion für die biobasierte Wirtschaft voranzubringen.
„Pandemien und militärische Konflikte zeigen uns, wie empfindlich die globalisierte Wirtschaft und ihre Lieferketten auf Störungen reagieren, die bis nach Baden-Württemberg spürbar sind. Deshalb müssen wir rasch umsteuern und insbesondere unsere heimische Wirtschaft sicher aufstellen. Eine Konsequenz aus diesem Ansatz ist die Bioökonomie im Land stärker auszubauen. Mit unserem Bioökonomie-Innovationsprogramm stellen wir heute die Weichen für zukunftsfähige Technologien und Arbeitsplätze sowie eine biobasierte und krisenfeste Wirtschaft in Baden-Württemberg. Hierfür stellt das Land insgesamt 35 Millionen Euro aus dem Bioökonomie Innovations- und Investitionsprogramm für den Ländlichen Raum (BIPL BW) bereit“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am 15. Juni 2022 anlässlich des vierten und letzten Förderaufrufs des Programms.
Eine klimaneutrale Wirtschaftsweise bedeute, weitestgehend auf fossile Kohlenstoffe zu verzichten. Minister Peter Hauk betonte, dass das Land die Voraussetzungen schaffe, um verstärkt auf erneuerbare Kohlenstoffe zu setzen. Dabei stünden insbesondere biogene Roh-und Reststoffe im Fokus. „Durch innovative Verfahren und durch die intelligente Verknüpfung verschiedener Sektoren sollen diese Stoffströme der größtmöglichen Wertschöpfung zugeführt werden“, sagte Minister Peter Hauk.
Themen der Förderprojekte sind vielfältig
Die Themenpalette der Förderprojekte ist dementsprechend vielfältig. Es geht beispielsweise um Folgekonzepte für klassische Biogasanlagen, um die Entwicklung biobasierter Materialien, Fasern und Verbundwerkstoffe oder den Aufbau holzbasierter Wertschöpfungsketten sowie neue Ernährungskonzepte für Mensch und Tier auf regionaler Basis.
„Die Bioökonomie wird insbesondere vor dem Hintergrund des aktuellen Weltgeschehens zu einem der wichtigsten Innovationstreiber für Baden-Württemberg. Die hier im Land entwickelten Lösungen tragen dazu bei, die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Baden-Württemberg, in Deutschland und in Europa zu stärken. Zudem bieten sie großes Potenzial für Wertschöpfung und Beschäftigung im Ländlichen Raum“, betonte der Minister.
Anträge können bis Mitte September 2022 eingereicht werden
Die Mittel für das Bioökonomie Innovations- und Investitionsprogramm für den Ländlichen Raum (BIPL-BW) stammen aus der Rücklage Zukunftsland BW – Stärker aus der Krise. Das BIPL BW Programm wurde aufgesetzt, um Unternehmen angesichts der Folgen der weltweiten Covid-19-Pandemie zu unterstützen.
Im vierten und letzten Förderaufruf werden nur Innovationsprojekte im Rahmen der Bekanntmachung BIPL – Innovation gefördert. Die Bekanntmachung BIPL-BW Invest wird nicht erneut veröffentlicht.
Anträge für die vierte Förderbekanntmachung BIPL-BW Innovation können bis zum 15. September 2022 eingereicht werden. Die Vorlagefrist gilt als Stichtag. Verspätet eingehende oder unvollständige Anträge können nicht mehr berücksichtigt werden. Nach Bewertung aller eingereichten Anträge und unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Mittel wird sodann über eine Förderung entschieden. Aus der Vorlage eines Antrags kann kein Rechtsanspruch auf eine Zuwendung abgeleitet werden.
Leitregion für biobasiertes und kreislauforientiertes Wirtschaften werden
Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz wird bei der Bearbeitung der Förderanträge vom Projektträger VDI/ VDE Innovation + Technik GmbH unterstützt.
Mit der bereits im Jahr 2019 beschlossenen ressortübergreifenden Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg wird angestrebt, Baden-Württemberg zu einer Leitregion für biobasiertes und kreislauforientiertes Wirtschaften zu entwickeln. Der Begriff „Bioökonomie” wird entsprechend der Landesstrategie definiert als „die wissensbasierte Erzeugung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und Prinzipien um Produkte und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren eines zukünftigen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems bereitzustellen und zu nutzen”.