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Zum Greifen nah: Biberacher Team bereitet sich auf Finale des Solar Decathlon Europe 2021 vor
536. So viele Kilometer sind es von der Hochschule Biberach (HBC) bis zum Solar Campus in Wuppertal. Dort werden ab nächster Woche die Beiträge der teilnehmenden Hochschulen des internationalen Wettbewerbs Solar Decathlon Europe 2021 (in 2022) aufgebaut. Das Biberacher Team X4S (Extension for Sustainability) steckt deshalb mitten in den letzten Vorbereitungen. Fehlende Einrichtungsgegenstände werden besorgt, die Küchenschränke aufbereitet, Bauteile für die Verladung vorbereitet. Schließlich soll bei dem Transport der einzelnen Teile alles glatt gehen.
Zwei Wochen haben die Studierenden Zeit, ihre Wohneinheit auf dem Gelände fertig zu montieren und in Betrieb zu nehmen. Dann beginnt die Wettbewerbsphase und die Jury prüft die sogenannten Demonstration Units auf Herz und Nieren. Gebäudetechnik und Bauphysik, Energieperformance und Komfort sind nur einige der insgesamt zehn Kategorien, die bewertet werden. Denn das ist das Grundprinzip des Wettbewerbs: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwerfen ihre Idee zum Thema klimafreundliches Bauen und Leben in der Stadt nicht nur auf dem Papier, sondern bauen und betreiben eine repräsentative Wohneinheit aus ihrem Entwurf.
Trotz des Stress kurz vor dem Finale haben sich die Teammitglieder aus den Studiengängen Architektur, Energie-Ingenieurwesen und Bau-Projektmanagement jetzt Zeit für eine letzte große Veranstaltung genommen. In einer der Fertigungshallen hat es sein Vorhaben noch einmal genauer vorgestellt und einen exklusiven Einblick in Planung und Fertigung gegeben. „Es ist schon ein verrücktes Gefühl. Mehr als ein Jahr haben wir über den Plänen gesessen, gerechnet und diskutiert. Jetzt sieht man die einzelnen Teile vor sich und alles wird plötzlich real,“ beschreibt Projektleiterin Lena Frühschütz die vergangenen schweißtreibenden Wochen und lacht: „70 Quadratmeter, das klang auf dem Papier völlig machbar. Erst beim Bau ist uns klar geworden, wie groß das eigentlich ist.“
Das Event ist deshalb vor allem ein Dankeschön, für das engagierte Team und die Sponsoren, die mit Material und Fachwissen unterstützt haben. „Was die Studierenden hier geleistet und selbst organisiert haben, verdient größten Respekt. Dieses Projekt ist rein aus der Motivation des Teams geboren und zeigt, was interdisziplinär an der Hochschule geschaffen werden kann,“ lobt der Rektor der HBC, Prof. Dr. André Bleicher. „Wir wollen dem Projekt auch nach dem Wettbewerb Anerkennung entgegenbringen und überlegen gerade, wie man die Wohneinheit auf dem Campus oder an geeigneter Stelle einbinden kann.“
Das unterstützt auch Christian Kuhlmann, Baubürgermeister der Stadt Biberach: „Das Team hat es geschafft, alle wesentlichen Herausforderungen des Klimawandels sinnvoll miteinander zu verbinden, vom Quartiersgedanken bis hin zur Materialität und Technik. Das Ergebnis dieses Wettbewerbs gilt es auf jeden Fall in Biberach zu nutzen und ich kann den Studierenden nur viel Erfolg wünschen!“
Der Aufbau der Demonstration Units beginnt am 19. Mai, ab dem 10. Juni ist das Gelände für Besucher geöffnet. Führungen erlauben dann auch einen genaueren Blick in die Wohneinheiten der 18 teilnehmenden Teams und damit in die Zukunft des Bauens und Wohnens in der Stadt. An verschiedenen Aktionstagen stellen die Teams zudem ihr Heimatland bzw. ihre Region mit interaktiven Angeboten, Musik und Kulinarik vor. Der Eintritt ist frei.